Landwehr in Leipzig 2013

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Uniform


Merkmale und Farbstellung der Elb-Landwehr Uniform


Uniform und Ausrüstung der Landwehr entsprachen theoretisch dem preußischen Standard der Zeit. Allerdings waren aufgrund der Jahre der französischen Besatzung seit der Niederlage von 1806 der preußische Staat und das ganze Land verarmt. Bei Aufstellung der ersten Landwehren im Frühjahr des Jahres 1813 fehlte es vor allem an Waffen und Uniformen. Manch ein Landwehrmann trat in zivilem Rock und mit einem Spieß bewaffnet ins Feld.

Generall gab es ein paar Unterschiede zwischen Landwehr und dem Feldheer. Im Unterschied zur regulären Armee trugen die Landwehrmänner keine Uniformröcke, sondern fast durchweg eine an den zivilen Bauernmantel angelehnte sogenannte 'Litewka' (auch: Liteska oder Polrock, für 'polnischer Rock'). Die Landwehren wurden aus Mangel an Shakos mit der charakteristischen Tuchmütze ausgestattet, die sie bis 1815 beibehielten. Weil nicht ausreichend Seitengewehre vorhanden waren, gab man den Landwehrmännern eine Axt bei, diese wurde aber bald wieder abgeschafft, offenbar war sie im Feld und im Gefecht eher hinderlich und ohne Nutzen.

Wie alle preußischen Einheiten erhielten die Landwehren Aufschläge in Provinzfarbe. Für die Elb-Landwehr war dies die Farbe hellblau, ausgenommen das dritte Regiment. Die Erste Elb-Landwehr wurde zu vier Bataillonen aufgestellt, die allesamt weiße Schulterklappen als Zeichen für das erste Regiment hatten.


Die Uniform sollte in einer dunkelblauen Liteska mit hellblauem Kragen und Aufschlägen bestehen. Nur das 3te Landwehr-Infanterie-Regiment erhielt nach der Farbe des Fürstentums Eichsfeld, als des größten Distriktes im 3ten Departement, grüne Kragen und Aufschläge. Die drei Infanterie-Regimenter erhielten beziehungsweise weiße, rothe oder gelbe, die Kavallerie, weiße Achselklappen. Die Knöpfe waren überall gelb.

[ Organisation der Landwehr, S.12 ] 


Das 26. Linienregiment (Elb-Infanterieregiment), mit dem die 1. Elb-Landwehr im Sommer 1815 zusammen in der 6. Brigade der Blücherschen Armee vor Ligny stand, hatte ebenfalls hellblaue Aufschläge am Uniformrock. Hellblaue Aufschläge trugen zudem die Elb-Landwehr Kavallerie und die ab Ende 1813 als Freiwilligeneinheit aufgestellten Elb-National-Husaren.


Website der Elb-National-Husaren Re-enactment Gruppe


Erst Mitte März ist die Ausstattung der Regimenter weitgehend vollendet. Im Gegensatz zu den 1813 aufgestellten Landwehren wurden die neuen Regimenter von Anbeginn an für den Einsatz auch im Winter ausgerüstet. Sie erhielten graue Wollhosen und Mäntel. Beim dritten Regiment musste aus Mangel an grauem Tuch blaues für Hosen verwendet werden.


Für das 1ste Bataillon wurden fast sämmtliche Gegenstände, als, Litesken, Hosen, Jacken, Mützen, Mäntel etc. aus Berlin bezogen und auch für das 2te und 3te Bataillon das meiste von dorther entnommen. Nur weniges, unter andern aber das ganze Schuhzeug, ließ man in verschiedenen Orten der Provinz anfertigen.

[ Organisation der Landwehr, S.17 ] 


Aus den Informationen über die Beschaffung kann die grundlegende Erscheinung der 1. Elb-Landwehr rekonstruiert werden:

  • Litewken mit hellblauen Aufschlägen und gelben Knöpfen, d.h. Messing
  • Zusätzliche Jacken, vermutlich sogenannte 'Ärmelwesten'
  • Mützen, keine Shakos
  • Graue Tuchhosen
  • Mäntel, Tornister und Essgeschirre

LitewkaFarbe des BesatzesMütze
Knöpfe
Hosenfarbe
Schulterklappe
dunkelblau
hellblau
gelb (Messing)
grau
weiß

© 2014 Thorsten Morgendahl